Den verschwommenen Rand um das Smartphone nennt man übrigens LEBEN!
Auch die fünfte Jahreszeit findet mal ein Ende.
Für viele Menschen beginnt am Aschermittwoch eine Übergangszeit, in der Verzicht geübt und Ostern erwartet wird - 40 Tage Fasten.
Dabei gibt es mittlerweile - neben dem klassischen Fasten - moderne Formen des Verzichts; z.B. der Verzicht auf Genussmittel wie Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten oder der Verzicht auf liebgewordene Gewohnheiten wie das Fernsehen, Autofahren oder Computerspiele.
Auch wenn noch nicht Aschermittwoch ist, habe ich gestern den digitalen Entzug gestartet!
In der Regel ist mein Smartphone das Letzte, was ich abends in der Hand habe und das Erste, auf das ich nach dem Aufwachen schaue. Während der Kaffee durchläuft, schaue ich auf mein Smartphone, beim Zähneputzen auch. Auf dem Weg ins Büro sowieso, schon allein um die Wartezeit an der Ampel zu überbrücken. Nach der Ankunft im Büro landet das Smartphone auf meinem Schreibtisch, immer in Sichtweite.
Das ist nicht gesund.
Das sollte ich ändern.
Aber wie für die meisten ist es auch für mich die bequemste, weil immer verfügbare Übersprungshandlung. Die Zeit bis zum nächsten Meeting vertreiben, da sich eine neue Aufgabe anzufangen nicht lohnt. Auf der Party überbrückt es die Leere, bis bekannte Gesichter auftauchen. Selbst bei einem spannenden Film gucke ich zwischendurch kurz auf den Bildschirm.
Wie oft ich am Tag wirklich auf mein Smartphone schaue, kann ich nur schwer einschätzen.
Daher habe ich mir eine App (ausgerechnet...) installiert. Diese zählt im Hintergrund die Minuten, die ich am Smartphone verbringe. Erreiche ich eine bestimmte Dauer, bekomme ich eine Hinweismeldung.
Am 1. Tag habe ich 77 Minuten, 79-mal auf mein Smartphone geschaut. Das beeindruckt und beschämt mich. Denn es führt mir die Sekundenbruchteile vor Augen, in denen ich andere Dinge unterbrochen habe, um etwas nachzugucken, was wahrscheinlich hätte warten können. Es zeigt mir, wie viel Minuten von meinen Tag einfach so weggenagt werden. Wie viel Zeit ich einsparen könnte, wenn ich mein Smartphone einfach mal liegen lassen würde.
Jetzt ist es an mir herauszufinden, wo ich mit dem Sparen anfange. Sicherlich nicht bei der einen wichtigen E-Mail, die noch zu schreiben ist, aber vielleicht beim sinnlosen Wischen durch meine Bilder oder durch alte Chats.
Bis Ostern habe ich ja noch ein wenig Zeit, den digitalen Entzug auszubauen. Ich freue mich darauf!
Ich wünsche Dir eine zauberhafte Woche und freue mich auf die Nächste!
Deine Elle
Kommentar schreiben